Dienstag, 6. November 2012

Bericht der D2-Jugend


exklusiv vorab schon mal für Euch, was wir in der nächsten Ausgabe des Vereinsblatt über uns berichten (in der letzten Ausgabe war ja nichts, deshalb diesmal etwas ausführlicher)  ...

Bericht der D2-Jugend

Nach den Sommerferien ging sie los, die Mission D2-Jugend. Die Rechenformel war einfach: E1+E2=D2, denn alle Jungs des Jahrgangs 2001 müssen nun D-Jugend spielen und aus der E1 und E2 des letzten Jahres formierte sich so die neue D2-Jugend des Wiker SV. Per, der Trainer der bisherigen E1, musste leider das 'Trainergeschäft' ruhen lassen, so dass Jörg und Alex die Mannschaft durch die Saison führen.
Das Teambuilding erschien erstmal als Herausforderung, denn seit (noch zu Zeiten von Frank und Hakan) der zahlenmäßig starke 2001er Jahrgang in zwei Teams aufgeteilt wurde, gab es schon eine gewisse Rivalität. Letztendlich existierte diese nur in den Köpfen der hochmotivierten (Ex-)Trainer, wie sich bereits beim ersten gemeinsamen Training herausstellen sollte. Klar musste sich natürlich erstmal gegenseitig beschnuppert werden und auch die Dicke des Geduldsfadens des neuen Trainers wurde sukzessive erforscht, doch das ist normal.

Insgesamt waren die ersten Wochen nach den Ferien sehr ereignisreich. Aber (wenngleich bekanntlich ja die Schönste der Welt) Fußball ist nun mal nur eine Nebensache.
Denn für viele unserer Jungs standen nämlich mit dem Wechsel auf eine weiterführende Schule noch viel größere und wichtigere Herausforderungen an, als die fußballerische Weiterentwicklung.

Doch vergleichbar dem Schulwechsel bedeutet auch der Eintritt in die D-Jugend im Fußball einen großen Schritt: Der Bereich des Kinderfußballs (mit ganz eigenen Ausbildungszielen) wird verlassen und der Jugendfußball beginnt. Konkret bedeutet das z.B. 40% mehr Spielfläche pro Spieler bei 20% längerer Spielzeit (bei derartiger ‚Mehrarbeit’ würde jede Gewerkschaft sofort auf die Barrikaden gehen), der Wegfall aller vereinfachten Regeln (Rückpass, Abseits) und ein viel körperliches Spiel.

So haben die Jungs wie im ‚richtigen Leben’ nun eben auch die ‚Grundschule des Fußballs’ verlassen, wo die Basisfertigkeiten des Umgangs mit dem Ball erlernt wurden und die ‚Kleinen’ unter noch einer Art Welpenschutz standen.
Wenn in der Schule jetzt Erdkunde, Biologie, Geschichte oder Latein neu auf dem Stundenplan stehen, werden unsere ‚neuen Fächer’ in der ‚höheren Fußballschule’ eben
  • Verteidigen in Dreier/Viererkette
  • Raumaufteilung & Spielaufbau
  • Spiel ohne Ball & Spielintelligenz   (und, und, und …) heißen.

Das diese ‚Fächer’ nicht über Nacht und ohne fleißiges Üben beherrscht werden, war natürlich völlig klar. Trotzdem wurden die Jungs nach der langen Ferienzeit und gerade mal zwei gemeinsamen Trainingseinheiten ins kalte (D-Jugend) Wasser geworfen:

Die Qualifikation mit insgesamt fünf Spielen innerhalb von 15 Tagen musste absolviert werden. Wenig überraschend gab es dort teils deftige Niederlagen gegen Mannschaften, die einfach deutlich weiter (und auch älter) als wir waren. So manch einem wurden seine Grenzen aufgezeigt, sowohl bei den Spielen als auch bei den allseits geliebten Konditionseinheiten im Training (ich sag nur ‚Shuttle-Run’, Jungs ;-)).
Aber zumindest zwei unserer Quali-Gegner kämpften mit ähnlichen Anpassungsproblemen und wir erreichten dort hochverdiente Unentschieden.
Dabei darf fairer weise nicht vergessen werden, dass wir verletzungsbedingt die meisten Spiele ohne gelernten Torwart spielen mussten und die Personaldecke teilweise mehr als dünn war. Außerdem sind wir ein sehr junges Team, bei der immerhin knapp 1/3 der Mannschaft noch in der E-Jugend auflaufen dürfte.

Doch mit den Quali-Ergebnissen reichte es eben nur zur untersten Staffel des Kreises. Dort wollen und können wir zumindest oben mitspielen, dies haben die ersten Spiele klar gezeigt, auch wenn noch nicht alle gewonnen werden konnten (womit wir wieder beim Thema Personaldecke sind).

Wir Coaches sind sehr zuversichtlich, dass wir uns über die Saison von Monat zu Monat verbessern werden, so wie wir es die ersten Wochen auch geschafft haben. Die Trainingsbeteiligung ist jedenfalls mehr als gut, teilweise sogar sensationell. Die Absagen gibt es leider dafür eher an den Spielwochenenden, wo halt oft naturgemäß andere (attraktivere?) Veranstaltungen dem Fußball Konkurrenz machen.

Aber dass auch der Fußball eine große Anziehungskraft für die Kids besitzt, hat die große Beteiligung an dem gemeinsamen Besuch des U19-Nationalspiels im Holstein-Stadion gezeigt. Vielen Dank auch hier an die Eltern, die dort bei der Beaufsichtigung der Jungs mitgeholfen haben, allein wäre dies nicht realisierbar gewesen (denn so groß sind die Jungs dann auch wieder nicht, dass es ganz ohne Elternhilfe geht).
Mein besonderer Dank gilt hier noch Manuel Derwahl, der sich an seinem freien Tag die Zeit nimmt, mich beim Training zu unterstützen.

Das wichtigste ist und bleibt, dass die Jungs weiter Spaß am Fußball haben und die Mannschaft noch enger zusammenrückt. Und unser Kader wächst sogar an, was in dem Alter absolut nicht selbstverständlich ist, da immer weniger Kindern immer mehr Freizeitangebote gegenüberstehen und gleichzeitig die gestiegenen Schulanforderungen immer weniger Freizeit und -raum lassen. Das gibt uns als Trainer Hoffnung, nicht alles falsch zu machen, und hilft über manch ausgerauftes Haar beim Training und Spiel hinwegJ.

Also, packen wir es weiter an.

Eure Coaches Jörg und Alex.